Kalvarienberg

Foto für Kalvarienberg

Foto für Kalvarienberg - ©AlbertWannemacher

Kalvarienberg Bockfließ

Zufahrt

Vor dem östl. Ortsausgang nördl. in die Gasse "Am Kalvarienberg" abzweigen.

Geschichte

Seit dem späten 12. Jh. sind Genannte "de Pochulise" nachweisbar. 1254 fällt bei der Erbteilung zwischen Ulrich und Konrad v. Gaden Letzterem das Marktrecht zu. Rudlo und Ulricus von Bockfließ fungieren dabei als Zeugen. 1279 wird Wichard von Bockfließ mit 4 Bewaffneten zu Rudolf v. Habsburg beordert, was auf Herrenständigkeit des Bockfließers deutet (Wr. Briefsammlung, Nr. 127). 1292 ist Rueger von Bockfließ in einer Urkunde des Bgfn. v. Gars festgehalten. Spätestens zu jener Zeit wird die neue Burg die Sitzfunktion übernommen haben. Text G.R., T.K., K.Kü.

Lage/Baubeschreibung

Der Rest der hausbergartigen Anlage befindet sich 470 m östl. der Pfarrkirche von Bockfließ, bereits nahe des östl. Ortsrandes. Der Hügel liegt hier etwa 50 m nördl. der Ortsdurchfahrt, die darauf zuführende Gasse trägt die Bezeichnung "Am Kalvarienberg". Erhalten ist gegenwärtig ausschließlich der bereits stark veränderte Hügel des ehem. Kernwerks. Schwammenhöfer rekonstruierte einen quadratischen Pyramidenstumpf mit ehem. rund 30 m Seitenlänge. Der Hügel besitzt noch eine Höhe von durchschnittlich 6 m. Ältere Berichte nennen z. T. wesentlich größere Abmessungen. Die heute umführenden, rezenten Gassen, im N und O "Am Kalvarienberg", bezeichnen wohl den Verlauf eines ehem. Grabens, entsprechende Wallsicherungen dürften sich bereits im Bereich der heutigen Bebauung befunden haben. Der ehem. Gesamtdurchmesser mit dem abgekommenen Wallring ist nach Neugebauer mit 80–100 m zu vermuten. Anhand abgegrabener Zonen konnte die künstliche Schüttung des Erdwerks festgestellt werden, das mglw. über urzeitlichen Kulturschichten errichtet wurde. Einige Lesefunde weisen eindeutig in das Hochmittelalter. Der volkstümliche Name "Kalvarienberg" entstand wohl durch ein auf dem Plateau errichtetes Holzkreuz. Der Rest des Hausberges ist heute z. T. rezent abgestützt und von den Anrainern tlw. mit Ziersträuchern und Blumen bepflanzt. Inwieweit hier tatsächlich ein Vorgängerbau des Schlosses vorliegt, könnte nur durch entsprechende Untersuchungen geklärt werden. Text G.R., T.K., K.Kü.

Erhaltungszustand/Begehbarkeit

Tlw. erhaltene Hausberganlage, stark umbaut. Zugänglich.

Literatur

Gerhard Reichhalter, Karin Kühtreiber, Thomas Kühtreiber (mit Beiträgen von Günter Marian, Roman Zehetmayer), Burgen Weinviertel (hg. v. Falko Daim). Wien 2005, 65 Rudolf Büttner, Renate Madritsch, Burgen und Schlösser vom Bisamberg bis Laa/Thaya. Burgen und Schlösser in Niederösterreich 14 (Birken-Reihe), St. Pölten–Wien 1987, 96 ff. Dehio Niederösterreich, nördlich der Donau (hg. v. Bundesdenkmalamt). Wien 1990, 67 Hermine Loderer, Bockfließ. Heimatkundliche Beiträge. Bockfließ 1978, 60–80 Johannes-Wolfgang Neugebauer, Wehranlagen, Wallburgen, Herrensitze sowie sonstige Befestigungen und Grabhügel der Urzeit, des Mittelalters und der beginnenden Neuzeit im pol. Bezirk Mistelbach. Veröffentlichungen der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Ur- und Frühgeschichte XI–XII, Wien 1979, Nr. 7a Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des mittelalterlichen Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung, Teil 1: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 80/3, 1950, 245–352; Teil 2: Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft 81/2–3, 1953, 25–185; – Hans P. Schad'n, Die Hausberge und verwandten Wehranlagen in Niederösterreich. Ein Beitrag zur Geschichte des Befestigungswesens und seiner Entwicklung vom Ringwall bis zur Mauerburg und Stadtumwehrung. Prähistorische Forschungen 3, Horn–Wien 1953, 118 Hermann Schwammenhöfer, Archäologische Denkmale III, Viertel unter dem Manhartsberg. Wien o. J. (1988), Nr. 8 Q: http://www.imareal.sbg.ac.at/noe-burgen-online/result/burgid/172

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